Während meiner Artist Residency 2017 auf Island, in einem abgelegenen Ort namens Skagaströnd, erkundete ich die Hintergründe der engen Verbindung zwischen Menschen und ihrer natürlichen Umwelt.
Erdbeben und Vulkanausbrüche in Verbindung mit Lavafontänen und Ascheregen – dafür steht Island. Die Menschen hier erleben täglich die Kraft der Natur. Sie müssen dramatische Veränderungen der Wetterbedingungen bewältigen, die sogar lebensbedrohlich sein können. Manchmal hängt das Überleben eines Sturms von einem Wunder oder einer übernatürlichen Kraft ab. Für viele Isländer haben diese übernatürlichen Kräfte eine Gestalt. Sie sprechen von Lichtern, die sie in den nahe gelegenen Klippen gesehen haben und von unsichtbaren Menschen die dort lebten.
Anders als auf dem europäischen Kontinent, wo die Natur dem Menschen untergeordnet ist und weichen muss, wenn die Menschen Städte oder Straßen bauen, ist das Verhältnis der Isländer zur Natur von großem Respekt geprägt. Gebaut wird so, dass das „Huldufolk“ nicht gestört wird. Ignoriert man die vermeintlichen Lebensräume des „verborgenen Volkes“, passiert Unglück – so der Glaube der Einheimischen.
Nach eigener Aussage teilt sich die kleine Nation von ca. 300.000 Isländern ihr Zuhause mit einer unbekannt großen Population des verborgenen Volkes.